Bauchtanz ist eine
uralte Methode um Körper und Geist zu vereinen und wieder bei sich
selbst anzukommen. Besonders nach stressigen Tagen kann man perfekt
abschalten, wenn man sich seine Lieblingsmusik in den CD-Player
einlegt und sich einfach zu den Rhythmen mit Bauchtanz bewegt.
Aber das kann ich
doch mit jeder Musik und jedem Tanz, werden Sie jetzt vielleicht sagen.
Doch Bauchtanz wirkt
gezielt auf die drei Engen (Reich) des Körpers ein und löst dort
gezielt Blockierung der Energie auf. Das kann man nicht von jedem
beliebigen Tanzstil behaupten.
Die Art der
isolierten Bewegungen besteht im schieben, kreisen, kippen,
heben/senken, zittern von Körperteilen, wobei der restliche Körper
in Ruhestellung verbleibt. Auf diese Weise interagiert jeder
Körperteil isoliert mit der Schwerkraft. Das muss durch regelmäßiges
Training erst einmal eingeübt werden.
Die drei Engen, die
Reich beschreibt, befinden sich im Beckenboden, dem Zwerchfell und
dem Halsbereich. Das sind Stellen, an denen Ringmuskeln
funktionieren. An diesen Ringmuskeln machen sich zuallererst
Verkrampfungen bemerkbar, die durch verdrängte Emotionen entstehen.
Im Laufe der Zeit bilden sich Körperverformungen aus.
Der Körper agiert
und fließt immer mit der Schwerkraft. Wenn bestimmte Körperstellen
festgehalten werden, weil sich dort Blockierungen ergeben haben,
bildet der Mensch in Bezug zur Schwerkraft ein kompensiertes
Gleichgewicht aus. Eine verformte Körperhaltung entsteht.
So etwas lässt sich
leicht bei älteren Menschen beobachten. Sie gehen z.B. vornüber
gebeugt. Das muss durchaus nicht sein. Das ist kein unabwendbares
Schicksal. Man muss lediglich regelmäßig Blockierungen des
Energieflusses der Ringmuskeln verhindern.
Das macht man durch
Bauchtanzbewegungen.
Grundlegende
Bauchtanzbewegungen
- für den Beckenboden sind:
Schritte, Drehungen
Hüftschieben
Beckenkippen,
Bauchkreisen,
Beckenwelle
Hüft-Drop,
Hüftschwung
Bauchschwapp, -kipp
Bauch-Twist,
Hüft-Pendel
Shimmy
(Bauch-Zittern)
Hüftachten,
-schleifen
- für das Zwerchfell sind:
Brustkorb-Schieben
Brustkorb-Kreisen
Brustkorb-Heben/Senken
Brustkorb-Achten
Brustkorb-Welle
vertikal
- für den Halsbereich sind:
Arm u.
Handbewegungen
Kopfhalbkreise,
-schieben
Schulterkreise
Schlangenarme
Schulterpendel,
-shimmy (zittern)
Der Rücken bzw. die
Wirbelsäule kommt auch nicht zu kurz. Grundlegende
Bauchtanzbewegungen
- für die Wirbelsäule sind:
Kamel
Körperwelle
Drehungen
Der Beckenboden-,
Zwerchfell- und Halsbereich korrespondiert auf seelischer Ebene mit
den feinstofflichen Energiezentren, die im Yoga 'Chakra' genannt
werden. So entspricht dem Beckenboden das Wurzel- und Sakralchakra,
dem Zwerchfell das Solar- und Herzchakra, dem Halsbereich das Kehl- und
Stirnchakra und der Wirbelsäule das Kronenchakra.
Durch die
Wirbelsäule steigt nach verbreiteter Ansicht der Yogis die im
Wurzelchakra ruhende Kundalini hoch zum Kronenchakra und führt auf
diese Weise zur Erleuchtung (Ekstase).
Wir stimulieren
durch die regelmäßig praktizierten Bauchtanzbewegungen automatisch im
feinstofflichen Körper die entsprechenden Chakren. Daher können
auch durch Bauchtanz Ekstaseerlebnisse eintreten.
In jedem Fall wird
aber jegliche körperlich/seelische Blockierung bei regelmäßiger
Übung wieder aufgelöst und die gefürchteten Köperverformungen und
-steifheiten des Alters bleiben aus.
Bauchtanz ist, wenn man so will, Yoga
in Bewegung. Durch die permanente Bewegung in den
entsprechenden Körpterteilen zum Rhythmus der Musik wird der Körper
gelockert und der Geist befreit. Regelmäßig ausgeführt ergibt sich
permanent körperliches Wohlbefinden. Natürlich muss man auch bereit
sein, sich auf sich selbst einzulassen, um von Blockierungen frei zu
werden. Sobald emotionale Blockierungen frei werden wollen, kommen sie ins
Bewusstsein und müssen anerkannt werden, um sich aufzulösen. Alles
Schwere muss erst gesehen werden, um sich in Leichtigkeit und
Entspannung zu verwandeln. Danach gehen Bauchtanzbewegungen, die erst
schwierig waren, plötzlich wie von selbst und Freude stellt sich
ein.
Auf die Dauer hat
man mit Bauchtanz als Meditation ein Mittel für die köperlich/seelische Fitness
zur Hand, das auch noch Spaß macht.
Was ist Meditation? Wir kennen die Sitz-Meditation mit dem Ziel der Achtsamkeit. Hierbei müssen wir unseren Willen auf das Ziel „Achtsamkeit“ konzentrieren.
Wir kennen den asiatischen Kampfsport mit dem Ziel, den Gegner zu besiegen. Hierbei müssen wir unseren Willen auf das Ziel „Gegner besiegen“ konzentrieren.
Wir kennen Hatha Yoga mit dem Ziel, die körperliche Grenze zu überschreiten. Hierbei müssen wir unseren Willen auf das Ziel „Körpergrenze erweitern“ konzentrieren.
Und schließlich müssen wir bei der Bauchtanzmeditation den Willen auf das Ziel „Körperschwingung und Musikschwingung in Einklang bringen“ konzentrieren.
Immer geht es um die Ausrichtung / Bündelung / Konzentration des eigenen Willens. Das ist die Lenkung der uns zur Verfügung stehenden Energie (Lebenskraft).
Bei der Lenkung dieser Energie stößt man bald an seine persönliche Grenze. Meditation bedeutet daher auch: Grenzerfahrungen machen.
Bauchtanzmeditation, von mir unterrichtet, unterscheidet sich insofern vom allgemein üblichen Orientalischen Tanz-Training, als unter anderem keine komplizierten Choreografien eingeübt und auswendig gelernt werden müssen. Merke: wir werden nicht zuerst via Bauchtanzrhythmen in den Himmel der Illusion abheben, um uns anschließend von der Choreografie fremdbestimmen zu lassen. Stattdessen benutzen wir Bauchtanz als Yoga in Bewegung, um Achtsamkeit für uns selbst einzuüben und Kontakt zwischen Körper und Geist herzustellen. Bei der Bauchtanzmeditation wollen wir mittels der Bewegung unsere Körperschwingungen mit den Schwingungen der Musik synchronisieren. Gefühle sind Schwingungen. Deshalb richten wir bei der Bauchtanzmeditation unsere Aufmerksamkeit nicht auf die Perfektion der Bewegung, sondern auf unser Körpergefühl bei der Bewegung. Es interessiert uns nicht wie das aussieht, was wir machen, sondern wie es sich anfühlt. Schon allein diese Herangehensweise an den Orientalischen Tanz dürfte für nicht wenige Frauen eine Grenzerfahrung beinhalten, da wir das Leistungsdenken (Mache ich es perfekt genug?) aufgeben und den kritischen Blick von außen (Bin ich schön? Wie sehe ich aus?) verlassen müssen, wenn wir bei uns selbst ankommen wollen. Durch Bauchtanzmeditation wird der spontane Einklang zwischen Selbst und Musik im Rahmen vorgegebener Bewegungsabläufe gefördert.
"Bauchtanztraining meditativ - der innere Raum", Kindle, Euro 1,99
Was ist Meditation? Wir kennen die Sitz-Meditation mit dem Ziel der Achtsamkeit. Hierbei müssen wir unseren Willen auf das Ziel „Achtsamkeit“ konzentrieren.
Wir kennen den asiatischen Kampfsport mit dem Ziel, den Gegner zu besiegen. Hierbei müssen wir unseren Willen auf das Ziel „Gegner besiegen“ konzentrieren.
Wir kennen Hatha Yoga mit dem Ziel, die körperliche Grenze zu überschreiten. Hierbei müssen wir unseren Willen auf das Ziel „Körpergrenze erweitern“ konzentrieren.
Und schließlich müssen wir bei der Bauchtanzmeditation den Willen auf das Ziel „Körperschwingung und Musikschwingung in Einklang bringen“ konzentrieren.
Immer geht es um die Ausrichtung / Bündelung / Konzentration des eigenen Willens. Das ist die Lenkung der uns zur Verfügung stehenden Energie (Lebenskraft).
Bei der Lenkung dieser Energie stößt man bald an seine persönliche Grenze. Meditation bedeutet daher auch: Grenzerfahrungen machen.
Bauchtanzmeditation, von mir unterrichtet, unterscheidet sich insofern vom allgemein üblichen Orientalischen Tanz-Training, als unter anderem keine komplizierten Choreografien eingeübt und auswendig gelernt werden müssen. Merke: wir werden nicht zuerst via Bauchtanzrhythmen in den Himmel der Illusion abheben, um uns anschließend von der Choreografie fremdbestimmen zu lassen. Stattdessen benutzen wir Bauchtanz als Yoga in Bewegung, um Achtsamkeit für uns selbst einzuüben und Kontakt zwischen Körper und Geist herzustellen. Bei der Bauchtanzmeditation wollen wir mittels der Bewegung unsere Körperschwingungen mit den Schwingungen der Musik synchronisieren. Gefühle sind Schwingungen. Deshalb richten wir bei der Bauchtanzmeditation unsere Aufmerksamkeit nicht auf die Perfektion der Bewegung, sondern auf unser Körpergefühl bei der Bewegung. Es interessiert uns nicht wie das aussieht, was wir machen, sondern wie es sich anfühlt. Schon allein diese Herangehensweise an den Orientalischen Tanz dürfte für nicht wenige Frauen eine Grenzerfahrung beinhalten, da wir das Leistungsdenken (Mache ich es perfekt genug?) aufgeben und den kritischen Blick von außen (Bin ich schön? Wie sehe ich aus?) verlassen müssen, wenn wir bei uns selbst ankommen wollen. Durch Bauchtanzmeditation wird der spontane Einklang zwischen Selbst und Musik im Rahmen vorgegebener Bewegungsabläufe gefördert.
"Bauchtanztraining meditativ - der innere Raum", Kindle, Euro 1,99
Soeben laufen die Teilnehmer des Berlin Marathon an meinem Fenster vorbei. Unblaublich wieviel von denen vornübergebeugt laufen. Und die sind zum großen Teil noch im mittleren Alter.
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